Sylvia Mieszkowski: Dystopie - Repräsentation - Widerstand: Der "Report der Magd" als Zerr(?)-Spiegel US-amerikanischer Geschlechterpolitik

30. November 2018 ab 15:30 Uhr
Dachgeschoß im Juridicum
Schottenbastei 10-16
1010 Wien

 

Dystopien nutzen Überzeichnung, um Gesellschaften über ihre eigenen Schattenseiten und die möglichen Konsequenzen aktueller politischer Entscheidungen nachdenken zu lassen. Basierend auf Margaret Atwoods dystopischem Roman Der Report der Magd begann das Videoportal Hulu 2017 eine gleichnamige Serie auszustrahlen. Von dieser TV-Version lässt sich der Bogen zum cosplay-Aktivismus schlagen, der sich gegen die konservativ-misogyne Beschneidung reproduktiver Rechte in republikanisch regierten Bundesstaaten der USA positioniert. Die ‚Magd’ ist nun eine Manifestation feministischen Widerstands – im Sinne risikobehafteter politischer Subjektivierung – die demonstriert, wie dystopische Literatur, durch kulturelle Übersetzung in eine ‚serielle Figur’, politische Praxis zu inspirieren vermag.      

 

Sylvia Mieszkowski ist seit September 2017 Universitätsprofessorin für britische Literatur an der Universität Wien. Vor ihrer Berufung lehrte sie in Frankfurt, Amsterdam, Paris, Berlin, Zürich, Bayreuth und Salzburg. In ihrer Forschung widmet sie sich neben der britischen Literatur auch der Kulturanalyse sowie den Gender und Queer Studies. Derzeitige Forschung beschäftigt sich mit Dystopien, dem Dialog von viktorianischer Kultur und neo-viktorianischen Narrativen; ein weiterer Fokus ist die Kurzgeschichtenforschung. Für September 2019 plant Sylvia Mieszkowski eine Tagung in Wien zum Thema „More Than Meets the Ear: Sound & Short Fiction“.