Wege zur Geschlechtergleichstellung im Spiegel zeitgenössischer fachjuristischer Kommentare

Autor(en)
Elisabeth Holzleithner, Isabell Doll
Abstrakt

Der Beitrag widmet sich zentralen rechtlichen Reformen zur Geschlechtergleichstellung von Mitte der 1970er- bis Anfang der 1990er-Jahre mit Fokus auf deren Rezeption in den Rechtswissenschaften. Im Zentrum stehen zunächst die Eherechtsreform mit der Einführung des Prinzips der Partnerschaftlichkeit ab 1976 und ihre Auswirkungen auf die österreichische Landschaft der Geschlechtergleichheit. Das Zusammenspiel von Familienrecht und Strafrecht wird mit der Kriminalisierung der Vergewaltigung in der Ehe Ende der 1980er-Jahre thematisiert, und schließlich gilt die Aufmerksamkeit den Entwicklungen im Bereich des Gleichbehandlungsrechts, die ihren Anfang Ende der 1970er-Jahre mit der Schaffung des Gleichbehandlungsgesetzes nahmen und 1993 in der Einführung von Quotenregelungen im Zuge der Erlassung des Bundes-Gleichbehandlungsgesetzes kulminierten. Der hier vorgenommene Blick auf einige Meilensteine der Rechtsentwicklung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit – vielmehr geht es darum, typische Argumentationsmuster herauszuarbeiten. Dabei soll erschlossen werden, inwiefern Vertreter_innen der Rechtswissenschaften solche Reformen beförderten, ihnen entgegenkamen oder im Gegenteil sie zu verhindern, zu boykottieren oder ihre Auswirkungen durch restriktive Interpretationen zu vermindern versuchten.

Organisation(en)
Institut für Rechtsphilosophie, Forschungszentrum Religion and Transformation
Externe Organisation(en)
Forschungsverbund "Geschlecht und Handlungsmacht - Gender and Agency"
Seiten
333-356
Anzahl der Seiten
24
Publikationsdatum
03-2019
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
505011 Menschenrechte, 505014 Rechtsgeschichte, 505033 Antidiskriminierungsrecht, 504014 Gender Studies
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/ff33c0b7-581a-4496-8961-680799ed7e7c