Mnemosyne: Spuren des Erinnerns und des Nichtvergessens (sport-)pädagogischer Köperdisziplinierung

Autor(en)
Konrad Nikolaus Kleiner
Abstrakt

Verkörpertes, implizites, inkorporiertes Wissen, tacit knowledge, embodiment, materiale Praxis, Körpertechniken, Leiblichkeit oder Performativität sind Begriffe, die im letzten Jahrzehnt den Körperdiskurs dominierten und das Thema körperliches Wissen (»Körperwissen«) differenziert zur Sprache brachten. Was tut der Körper, wenn er sich beispielsweise im Verlauf eines HIITs (High Intensity Intervall Training) verausgabt, an noch verkraftbare Grenzen geführt, geschunden und gequält wird? Wie zeigt der Körper diese Form des Umgangs mit ihm? Was denkt er darüber? Wie geht der Körper mit den an ihn verursachten Leiden um? Was bedeutet in diesem Zusammenhang Erinnern, Vergessen und ein Nichtvergessen des Vergessens von inszenierter Körperdis-ziplinierung? Gibt es so etwas wie »späte Rache« des Körpers am Ich und am Leib? Welche Formen und Strategien der Körperdisziplinierung hat die Erziehung zum und durch Bewegung inkorporiert, um den Körper gefügig zu machen? Und wie wird das Leiden zu Sprache gebracht?
Ziel der vorliegenden Ausführungen ist es, sich diesen Fragen im Kontext des Operierens von Machtverhältnissen (machtanalytische Perspektive) im Prozess der Disziplinierung des Körperlichen im Rahmen von Erziehung und (Sport-)Unterricht zu widmen.

Organisation(en)
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft
Band
7
Seiten
243-266
Anzahl der Seiten
23
Publikationsdatum
05-2018
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
503007 Didaktik, 503028 Sportpädagogik
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/fb535656-9fbd-4016-b4e1-c4fbd887dc31