Lip Fillers, BBLs und Feminismus. Zum Diskurs über kosmetische Eingriffen auf TikTok feminismustheoretischer Perspektive

Autor(en)
Gerit Götzenbrucker, Laura Kalidz
Abstrakt

Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Diskurs zu kosmetischen Eingriffen auf TikTok unter der Berücksichtigung von ausgewählten feministischen Theorien auseinander. Während die App über die letzten Jahre an Popularität gewonnen hat, wurden bereits Zusammenhänge zwischen TikTok und der eigenen Körperwahrnehmung und Körperüberwachung festgestellt (Bissonette Mink & Szmanski, 2022). Die feministischen Theorien des male gaze nach Mulvey (1999a), der Objektifizierungstheorie nach Fredrickson & Roberts (1997) sowie neoliberale Feminismen wie choice feminism, der Ermächtigung durch die Betonung der Entscheidungsfreiheit zentriert (z.B. Thwaites, 2017), und Postfeminismus (z.B. Gill, 2007) rahmen das mittels Diskursanalyse nach Keller (2011) durchgeführte Forschungsvorhaben. Die Ergebnisse verweisen auf den Umstand, dass feministische Konzepte einerseits als Kritik an kosmetischen Eingriffen, andererseits als Gründe für kosmetische Eingriffe dienen. Die Meinungen zu neoliberalen Feminismen insbesondere dem choice feminism sind unterschiedlich, jedoch zeigen sich User:innen als kritisch gegenüber neoliberal-feministischer Rhetorik. Somit ist der Diskurs zu kosmetischen Eingriffen als differenziert und divers, jedoch auch als postfeministisch anzusehen.

Organisation(en)
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Journal
Medien Journal: Zeitschrift für Kommunikationskultur
Band
47
Seiten
72-93
Anzahl der Seiten
22
ISSN
1025-9473
DOI
https://doi.org/10.24989/medienjournal.v47i2.2504
Publikationsdatum
2023
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
508008 Medienanalyse
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/f4c522a0-1570-47b7-a06e-02778dbebeb1