Gericht über den Ausnahmezustand. Das Schauspiel "Terror - Ihr Urteil" an der Schnittstelle von Recht, Literatur und Populärkultur

Autor(en)
Elisabeth Holzleithner
Abstrakt

Ferdinand von Schirachs Theaterstück »Terror« und der darauf beruhende Film »Terror – Ihr Urteil« widmen sich auf provokante Art einem geradezu unerträglichen Dilemma: Ein von einem Terroristen gekapertes Flugzeug befindet sich im Anflug auf ein vollbesetztes Fußballstadion; eine Katastrophe scheint nur abwendbar, wenn das Flugzeug abgeschossen wird. Ist eine solche Handlung rechtlich legitimierbar? Nach Schirachs Inszenierung soll darüber das Publikum entscheiden. Der Artikel widmet sich den damit verbundenen Fragen an der Schnittstelle von Recht und Gerechtigkeit, Literatur und Populärkultur. Ausgehend von einer Skizze der damit angesprochenen Forschungsfelder richtet sich der Blick auf den Kampfpiloten, der den Abschuss befehlswidrig vorgenommen hat, und auf seinen Strafverteidiger, der in einem blendenden Plädoyer den Freispruch für seinen Mandanten fordert. Als Kontrast und zur Einbettung in einen größeren populärkulturellen Kontext werden zwei Protagonisten aus TV-Serien vorgestellt, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert waren: Lee »Apollo« Adama (»Battlestar Galactica«) und Jack Bauer (»24«). Von hier aus wird der Beitrag von Medieninszenierungen wie »Terror – Ihr Urteil« zu aktuellen Debatten über den Umgang mit terroristischen Bedrohungen hinterfragt.

Organisation(en)
Institut für Rechtsphilosophie, Forschungszentrum Religion and Transformation
Externe Organisation(en)
Forschungsverbund "Geschlecht und Handlungsmacht - Gender and Agency"
Journal
SWS Rundschau
Band
2018
Seiten
389-409
Publikationsdatum
12-2018
ÖFOS 2012
603117 Rechtsphilosophie, 505006 Grundrechte, 505012 Öffentliches Recht, 602006 Angewandte Literaturwissenschaft
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/da3497a8-e96a-4862-a944-27b8c3f37593