Emanzipatorisches Recht - eine queer_intersektionale Analyse

Autor(en)
Elisabeth Holzleithner
Abstrakt

Der Schutz vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ist zu einem integralen Bestandteil des europäischen Gleichstellungsrechts geworden. Im Namen der Rechte von Angehörigen sexuell, aber auch geschlechtlich minorisierter Gruppen werden rechtliche Reformen auf legislativer Ebene angestrebt und Diskriminierungen durch gezieltes gerichtliches Vorgehen bekämpft. Im Wissen um intersektionelle Verflechtungen der sexuellen Orientierung mit anderen Machtachsen wie Geschlecht, ethnischer Herkunft, ökonomischer Position, politischer und sozialer Berechtigung, Religion oder Weltanschauung stellt sich die Frage nach der Inklusivität solch emanzipatorischer Bemühungen innerhalb des Rechts: Sind sie imstande, die komplexen Problemlagen von Personen zu erfassen, die nicht „bloß“ aufgrund ihrer sexuellen Orientierung (strukturell) benachteiligt sind, sondern deren Marginalisierung sich aus dem Zusammenwirken verschiedener Kategorien ergibt? Können daher emanzipatorische Rechtsdiskurse überhaupt der Pluralität innerhalb der queer Community gerecht werden, oder kommen sie letztlich nur jenen zugute, die imstande sind, sich den Normalitätsvorstellungen der Mehrheit weitgehend anzupassen? Das sind Fragen, die unter dem Titel einer queer_intersektionalen Lektüre von emanzipatorischem Recht virulent werden.

Organisation(en)
Institut für Rechtsphilosophie
Externe Organisation(en)
Forschungsverbund "Geschlecht und Handlungsmacht - Gender and Agency"
Seiten
103-124
Publikationsdatum
02-2014
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603117 Rechtsphilosophie, 505033 Antidiskriminierungsrecht, 505011 Menschenrechte, 504014 Gender Studies
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/c6fca569-d383-4f6f-9e0c-324433b48a7e