„Gender-Gaga-Forschung unerwünscht!“
- Autor(en)
- Andreas Schulz-Tomančok, Claudia Wilhelm
- Abstrakt
Anti-genderistische Kommunikation in sozialen Medien ist zu einem relevanten Teil der diskursiven Metastrategie von europäischen Rechtspopulist:innen geworden. Aufgrund der zunehmenden Regulierungsmaßnahmen der Plattformen gestalten sich die Verwendung von Hassreden subtiler und verschleierter. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Social Media-Kommunikation von Akteur:innen in Deutschland und analysiert sowohl die Verwendung von inziviler und hasserfüllter Sprache auf der Posting-Ebene als auch die Reaktionen von Social-Media-Nutzer:innen in den Kommentaren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Posting-Attribute zustimmende oder ablehnende Reaktionen beeinflussen und ob in der aktuellen Anti-Gender-Kommunikation die COVID-19-Pandemie für den Diskurs relevant ist. Dazu wurden öffentliche Facebook- und Twitter-Beiträge von elf politischen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen in Deutschland im Zeitraum von 2018 bis 2021 im Hinblick auf verschiedene Anti-Gender-Themen und den Einsatz von Hassrede analysiert. Anschließend wurden Postings nach Themen ausgewählt, um eine qualitative Analyse der 100 Top-Nutzer:innenkommentare durchzuführen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die zustimmende oder ablehnende Reaktionen der Nutzer:innen weniger durch die Art der Hassrede, sondern vielmehr durch thematische Merkmale ausgelöst wird.
- Organisation(en)
- Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
- Externe Organisation(en)
- Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
- Journal
- Medien Journal
- Band
- 46
- Seiten
- 26-46
- ISSN
- 1025-9473
- DOI
- https://doi.org/10.24989/medienjournal.v46i3.2195
- Publikationsdatum
- 02-2023
- Peer-reviewed
- Ja
- ÖFOS 2012
- 508007 Kommunikationswissenschaft
- Link zum Portal
- https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/c4344fe3-a1ff-4bc9-a52e-7f871107103d