Modernität, Mangelwirtschaft und Postsozialismus

Autor(en)
Tatjana Thelen
Abstrakt

Der Beitrag stellt die Frage, warum sich trotz beinah idealer Möglichkeiten
aus der Postsozialismusforschung wenig neue Theoriebildung zu gesellschaftlicher Veränderung entwickelt hat. Anstelle dessen, so wird argumentiert, dominierte eine neo-institutionelle Interpretation die ethnologische Forschung, während die soziologische Forschung durch ein Wiederaufleben der Modernisierungstheorie geprägt war. Anhand einer Darstellung von charakteristischen Argumentationslinien der Sozialismus- und Postsozialismusforschung zeigt der Beitrag, dass die theoretischen Annnäherungen von Soziologie und Ethnologie zu einer Konzentration auf die Ökonomie und damit zu Defizitäranalysen sozialistischer und postsozialistischer Gesellschaften führen. Darauf aufbauend wird anhand einer Analyse von Studien zu Arbeits- und Genderbeziehungen beispielhaft dargestellt, dass erst eine Überwindung der grundlegenden normativen Annahmen zum Verhältnis der Bereiche privat und öffentlich zu neuer Theoriebildung führen könnte.

Organisation(en)
Externe Organisation(en)
Universität Zürich (UZH), Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung
Journal
Sociologus: Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie
Band
60
Seiten
15-40
ISSN
0038-0377
Publikationsdatum
01-2010
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
504009 Ethnologie, 504017 Kulturanthropologie, 504001 Allgemeine Soziologie, 504010 Europäische Ethnologie
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/a5fa74c9-db8c-41ee-86d6-8e6b1f3ae082