Für eine dekoloniale Wende in der Wissenschaft

Autor(en)
Dominique Bauer, Daniela Paredes Grijalva
Abstrakt

Trotz der zunehmenden Berücksichtigung dekolonialer und intersektionaler Ansätze in der Wissenschaft bleiben tief verankerte Ausschlussstrukturen bestehen und reproduzieren koloniale Machtverhältnisse. Zum 15-jährigen Jubiläum der Zeitschrift GENDER haben wir daher konkrete Schritte vorgeschlagen für eine dekoloniale Wissenschaftspraxis – eine Praxis, die Hierarchien konsequent hinterfragt und marginalisierte Perspektiven aktiv einbindet. Viele Disziplinen beziehen mittlerweile intersektionale Perspektiven ein und immer mehr Forschende arbeiten mit dekolonialen Ansätzen. Doch ein bloßes Adressieren der Problematik ohne konkrete Maßnahmen reproduziert dieselben Ausschlussstrukturen und -mechanismen. Diese zeigen sich in Lehrinhalten, die dominante Perspektiven fortschreiben, und in Strukturen, die Machtverhältnisse festigen und intersektionale Unsichtbarkeiten verstärken. Eine dekoloniale Praxis muss diese Verhältnisse grundlegend überdenken und marginalisierte Perspektiven sowie Wissenssysteme gezielt integrieren.

Organisation(en)
DOI
https://doi.org/10.17185/gender/20250114
Publikationsdatum
01-2025
ÖFOS 2012
504014 Gender Studies
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/a480367b-dc16-46ba-b629-2b03e14b9dcc