Family Cohesion, Shame-Proneness, Expressive Suppression and Adolescent Mental Health – A Path Model Approach

Autor(en)
Rahel Lea Van Eickels, Achilleas Tsarpalis-Fragkoulidis, Martina Zemp
Abstrakt

Zielsetzung: Die Familie bleibt bis ins frühe Erwachsenenalter eines der wichtigsten Beziehungssysteme und bildet eine wichtige Grundlage für die lebenslange psychische Gesundheit. Ein dysfunktionaler familiärer Zusammenhalt kann Anpassungsprobleme bei Jugendlichen fördern und sich auch auf das Selbstkonzept der Jugendlichen und ihre Strategien zur Bewältigung emotionaler Belastungen auswirken. Um diese Zusammenhänge und die zugrundeliegenden Mechanismen zu untersuchen, haben wir ein duales Vermittlungsmodell vorgeschlagen, das die Zusammenhänge zwischen familiärer Kohäsion und internalisierenden und externalisierenden Problemen beschreibt, vermittelt durch Schamneigung und expressive Unterdrückung.
Methoden: Eine Stichprobe von 526 deutschsprachigen Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nahm an einer Online-Selbstauskunft teil, die Fragebögen zu Familienkohäsion, Schamgefühl, expressiver Unterdrückung und psychischen Problemen umfasste. Wir testeten ein Pfadmodell, um die indirekten Pfade der Assoziationen zwischen Familienkohäsion und
internalisierenden und externalisierenden Problemen über Schamneigung und expressive Unterdrückung zu untersuchen, wobei für Alter, Geschlecht und Schuldneigung kontrolliert wurde.
Ergebnisse: Wir fanden eine signifikante doppelte Mediation der Assoziationen zwischen Familienkohäsion und internalisierenden und externalisierenden Problemen durch Schamneigung und expressive Unterdrückung. Die indirekten Zusammenhänge waren alle signifikant, mit Ausnahme des indirekten Zusammenhangs zwischen Familienkohäsion und externalisierenden Problemen über Schamneigung
Diskussion: Unsere Ergebnisse liefern ein Modell für die Mechanismen, durch die eine gestörte familiäre Kohäsion mit psychischen Problemen bei Jugendlichen in Verbindung gebracht werden kann. Die expressive Unterdrückung erwies sich bei der Betrachtung der Folgen von Scham bei Jugendlichen als entscheidend, da die Anfälligkeit für Scham nur indirekt über die expressive Unterdrückung mit externalisierenden Problemen verbunden war.

Organisation(en)
Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie
Journal
Frontiers in Psychology
Band
13
Anzahl der Seiten
15
ISSN
1664-1078
DOI
https://doi.org/10.3389/fpsyg.2022.921250
Publikationsdatum
04-2022
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
501010 Klinische Psychologie, 501009 Kinder- und Jugendpsychologie
Schlagwörter
ASJC Scopus Sachgebiete
Allgemeine Psychologie, Clinical Psychology
Sustainable Development Goals
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/9efcf04f-08e6-4ec5-a5b7-0919acb18fb8