Editorial ZUKUNFT 06/2023: Feminismus / Reproduktion

Autor(en)
Alessandro Barberi, Elisabeth Kaiser
Abstrakt

Durch alle Formen und Wellen der feministischen Diskussionen zieht sich ein entscheidender Begriff wie ein roter Faden durch: Reproduktion. Ob die Gender Studies auf Judith Butlers "Bodies that Matter (Körper von Gewicht)" (1993) – also auf die konkrete Körperlichkeit von Frauen und die Materialität ihrer Bedürfnisse – stoßen oder der klassische linke und am Marxismus orientierte Feminismus auch aus ökonomischer Perspektive die weiblichen Geschlechtsorgane, die der Reproduktion dienen können, in den Blick nimmt, bleibt sich da gleich. Denn ob z. B. Phänomene wie Schwangerschaft, Kindererziehung, Pflege und (insgesamt) unsichtbare (Haus-)Arbeit als konstruiert oder wirklich begriffen werden, ist hinsichtlich der konkreten und mehr als prekären sozioökonomischen Lage vieler Frauen gänzlich gleichgültig. Im Begriff und im Faktum der Reproduktion bündeln sich mithin gerade im Blick auf Frauenpolitik gesamtgesellschaftliche Problemlagen, von denen eine progressive Frauenpolitik auch ausgehen sollte, wenn sie die Bedürfnisse von allen Frauen zum entscheidenden Ausgangspunkt von Freiheit und Emanzipation nehmen will. Deshalb hat sich die Redaktion der ZUKUNFT entschlossen, dem feministischen Teilaspekt des Themas Reproduktion eine eigene Ausgabe zu widmen, um die Debatte zur Frauenpolitik aktiv zu unterstützen.

Organisation(en)
Institut für Bildungswissenschaft, Forschungsgruppe Education, Didactics and Entertainment Computing
Externe Organisation(en)
Wiener Bildungsakademie
Journal
Zukunft. Die Diskussionszeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur
Seiten
2-4
Anzahl der Seiten
3
ISSN
0044-5452
Publikationsdatum
06-2023
ÖFOS 2012
506013 Politische Theorie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/937cd680-3454-49e7-9882-9aef874a1511