Lebenspraxis Wissenschaft? Von der praktischen Sperrigkeit des Work-Life-Balance-Konzepts im wissenschaftlichen Feld
- Autor(en)
- Tanja Paulitz, Melanie Goisauf, Sarah Zapusek
- Abstrakt
Das Konzept der Work-Life-Balance (WLB) fokussiert die Vereinbarung der strukturell getrennten Bereiche Arbeit und Leben, deren Verhältnis für die Gegenwart in der Arbeitssoziologie unter dem Schlagwort „Entgrenzung“ diskutiert wird. Daran anschließend greift der vorliegende Beitrag die Frage nach WLB in der Wissenschaft mit einem praxistheoretisch orientierten Zugang auf und diskutiert Ergebnisse einer empirischen Studie an einer österreichischen Universität. Auf der Grundlage qualitativer Interviews wird mit Bezug auf vorhandene Forschung argumentiert, dass die für das wissenschaftliche Feld konstitutive Logik und die ihr entsprechende Arbeitspraxis der Vorstellung eines ausgleichbaren Verhältnisses der beiden Sphären widerspricht: Das Leitbild des „Lebens für die Wissenschaft“ beansprucht gegenüber anderen Lebensbereichen absolute Priorität und zentriert die Arbeitspraxis um das Forschen als eigentliches „Leben“ unter einer permanenten Präsenzanforderung im wissenschaftlichen Feld.
- Organisation(en)
- Institut für Wissenschafts- und Technikforschung
- Externe Organisation(en)
- Karl-Franzens-Universität Graz, Technische Universität Darmstadt
- Journal
- Österreichische Zeitschrift für Soziologie
- Band
- 41
- Seiten
- 319-337
- Anzahl der Seiten
- 19
- ISSN
- 1011-0070
- DOI
- https://doi.org/10.1007/s11614-016-0220-z
- Publikationsdatum
- 09-2016
- Peer-reviewed
- Ja
- ÖFOS 2012
- 504014 Gender Studies, 504002 Arbeitssoziologie
- Schlagwörter
- ASJC Scopus Sachgebiete
- Gender studies, Sociology and Political Science, Allgemeine Sozialwissenschaften
- Link zum Portal
- https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/929e6b8a-cfaa-49fc-8b4e-f425594f0507