»Identitäre Grenzziehungen« - Bedeutung und Funktion von Identitätsangeboten im modernisierten Rechtsextremismus (am Beispiel der Identitären)

Autor(en)
Judith Goetz, Alexander Winkler
Abstrakt

Im Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, wie sich der rechtsextreme Charakter der Identitären begründen lässt und inwiefern von einer Modernisierung rechtsextremer Ideologeme gesprochen werden kann. Die Analyse dieser Inhalte verharrt dabei nicht auf der Oberflächenebene, sondern legt den verborgenen oder verschütteten ideologischen Kern der (von Medien, Gesellschaft und Politik reproduzierten) Selbstinszenierungen der Gruppierung offen. Anhand ihres propagierten völkischen Nationalismus sowie der starren Geschlechterbilder zeigt sich, dass die Identitären durch ihre politischen und aktionistischen Angebote einerseits bestimmte psychische, identitätspolitische Bedürfnisse befriedigen, andererseits das Konzept der Identität im Rechtsextremismus, insbesondere für den autoritären Charakter von zentraler Bedeutung ist. So spiegelt sich darin vor allem das Bedürfnis nach Grenzziehung und damit verbundenem Ausschluss wider, ebenso so wie das Verlangen nach Herstellung von Eindeutigkeit durch Unterordnung in ein harmonisches, wärmendes Kollektiv, welches Schutz vor den Zumutungen der Ambivalenz und Konkurrenz bietet.

Organisation(en)
Institut für Lehrer*innenbildung
Journal
Psychologie und Gesellschaftskritik
Band
163/164
Seiten
63-86
ISSN
0170-0537
Publikationsdatum
2017
ÖFOS 2012
506013 Politische Theorie, 504023 Politische Soziologie, 503033 Politische Bildung
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/8a481521-e8fe-40dd-976f-117c103c1459