Editorial ZUKUNFT 05/2021: Vielfalt als soziale Frage

Autor(en)
Alessandro Barberi, Thomas Ballhausen, Bianca Burger
Abstrakt

Für viele waren die letzten Jahre und Jahrzehnte geprägt von einer Fülle neuer Möglichkeiten und einem gesellschaftlichen Trend, der sich immer stärker in Richtung Offenheit, Vielfalt und Akzeptanz entwickelt hat. An kaum einem Beispiel lässt sich diese Entwicklung besser verfolgen als an der Geschichte der LGBTQAI+-Community. Trotz vieler noch immer bestehender Diskriminierungen erleben Schwule, Lesben, Bisexuelle, intergeschlechtliche, transidente, queere, asexuelle und intersexuelle Personen heute ein nie gesehenes Maß an persönlichen Freiheiten und öffentlichem Interesse. Dass genau dieser Weg zu gesellschaftlicher Emanzipation zeitgleich zur Umgestaltung Europas durch den Neoliberalismus geschah ist kein Zufall … und genau das stellt progressive Bewegungen vor ein Dilemma. Während die einen Offenheit und Vielfalt als Grundsteine einer modernen Gesellschaft begreifen, sehen die anderen darin reine „Identitätspolitik“, die von den echten Problemen sozialer Ungleichheit und massiver Ungerechtigkeiten im neoliberalen System ablenkt. Die vorliegende Ausgabe 05/2021 der ZUKUNFT geht einen anderen Weg: Unsere Autor*innen argumentieren aus verschiedensten Sichtweisen heraus, dass Vielfalt und Offenheit nur als soziale Fragen erfolgreich sein können – statt einem Entweder-Oder argumentieren sie für eine bedingungslose Verbindung von gesellschaftlichen Kämpfen auf allen Ebenen.

Organisation(en)
Institut für Bildungswissenschaft, Forschungsgruppe Education, Didactics and Entertainment Computing
Journal
Zukunft. Die Diskussionszeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur
Seiten
2-4
Anzahl der Seiten
3
ISSN
0044-5452
Publikationsdatum
05-2021
ÖFOS 2012
506013 Politische Theorie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/85f7c278-3244-48d4-9144-2bcd8981adad