Sprache und Geschlecht

Autor(en)
Martin Reisigl, Constanze Spieß
Abstrakt

Auch wenn seit 45 Jahren heftig über die Beziehung zwischen Sprache und Geschlecht geforscht und diskutiert wird, hat die Thematik nichts von ihrer Aktualität und Brisanz eingebüßt. Dies deshalb, weil die Geschlechterverhältnisse in etlichen gesellschaftlichen Bereichen einer Revision unterworfen sind und dieser soziale Wandel einen sprachlichen Wandel oder zumindest die Forderung nach ihm nach sich zieht. Verschiedene gesellschaftliche Bereiche werden im vorliegenden Band – dem zweiten OBST-Band zum Thema in Folge – aus unterschiedlichen Perspektiven empirisch in den Blick genommen.
Die Beiträge zeichnen Kontinuitäten und neue Entwicklungen nach. Sie greifen theoretisch und methodisch auf Argumentationsanalyse, Diskurslinguistik, Kritische Diskursanalyse, Korpuslinguistik, strukturelle Genderlinguistik, Semantik, Soziopragmatik und Dispositivanalyse zurück. Inhaltlich beziehen sie sich auf Versuche einer Restauration des vermeintlich generischen Maskulinums, auf staatliche Regulierungen des Zweigeschlechterdispositivs, auf poststrukturalistisch geprägte kontrastive Genderlinguistik, auf diminuierende Deutschschweizer Rufnamen im Neutrum, auf die Frage nach dem Stellenwert der linguistischen Geschlechterforschung in bohemistischen Fachzeitschriften, auf diskurslinguistische Forschung zur Repräsentation von Geschlechtern in Schulbüchern, auf den Diskurs über Prostitution und Freierbestrafung und auf die Reproduktion von Geschlechterrollenbildern in Pressetexten.

Organisation(en)
Institut für Sprachwissenschaft
Externe Organisation(en)
Universität Münster
Band
91
Anzahl der Seiten
259
Publikationsdatum
10-2017
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
602007 Angewandte Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/72a01e05-0962-467f-9c46-61a54dee32de