Geschlechtergeschichte Europas - Ein 'anderer' Blick auf die Geschichte Europas

Autor(en)
Wolfgang Schmale
Abstrakt

Im Gegensatz zur etablierten Geschlechtergeschichte geht es bei „Ge-schlechtergeschichte Europas“ um „Europa“ als Proprium und dessen Geschlecht – das Geschlecht der Europa und Europas Geschlecht. Bis ins frühe 17. Jahrhun-dert wird das Bild von Europa durch das weibliche Geschlecht der Europa domi-niert, während es bis zum Ende des 18. Jahrhunderts durch Europas männliches Geschlecht ersetzt wird. Europa wird als Kultur definiert, diese Kultur ist jedoch männlich bestimmt und realisiert sich als „Eurozentrismus“. Seit den 1970er-Jahren scheint die historische Identifizierung Europas als entweder weiblich oder männlich abzunehmen und dabei der Auflösung der sozialen Verbindlichkeit des Geschlechtermodells der Aufklärung zu folgen. Europabilder, -konzepte, -ideen, -vorstellungen usw. sind grundlegend durch die geschlechtliche Identifizierung Europas geprägt. Dies trifft z.B. auch auf die EGKS zu. Es stellt sich die Frage, wie sich das Verständnis von Europa verändert, wenn diese Identifizierung in der Gegenwart nicht mehr funktioniert und Europa weder männlich noch weiblich ist.

Organisation(en)
Institut für Geschichte
Journal
Historische Mitteilungen der Ranke-Gesellschaft
Band
28
Seiten
145-161
ISSN
0936-5796
Publikationsdatum
05-2016
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
601005 Europäische Geschichte, 605002 Kulturgeschichte
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/6aacd114-6cfc-41ae-9df0-268296e767e1