Queere Freiheiten und ihre Hindernisse
- Autor(en)
- Elisabeth Holzleithner
- Abstrakt
Die Freiheit jener Menschen, die sich unter dem queeren Regenbogen versammeln, war lange Zeit und ist immer noch eine höchst prekäre Angelegenheit. Queer ist ein Sammelbegriff für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter- und nicht binär-geschlechtlich identifizierte Personen, gemeinhin abgekürzt mit dem Akronym LGBTIQA* (ausgehend von den englischen Begriffen, wobei das a für „agender“ und der * für die Unabgeschlossenheit des Akronyms steht). Damit wird das Spektrum minorisierter Personen jenes Bereichs benannt, der seit der erweiterten Version der Yogyakarta-Prinzipien – sie buchstabieren die Menschenrechte dieser höchst diversen Personengruppe aus – mit dem weiteren Akronym SOGIESC bezeichnet wird; dies steht für die englischen Begriffe „sexual orientation, gender identity and expression, sex characteristics“. SOGIESC ist demnach nicht auf jene Menschen beschränkt, die jenseits des Mainstreams angesiedelt sind, sondern umfasst etwa auch die Identitäten heterosexueller Cis-Personen, also jener, die im Einklang mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht sind und sich zu Personen des „anderen“ Geschlechts hingezogen fühlen.
Hier soll es nun aber um jene gehen, die mit Blick auf SOGIESC marginalisiert waren und es vielfach immer noch sind, und um jene Freiheiten, die ihnen verwehrt wurden und werden. Dafür wird ein gehaltvoller Begriff der Autonomie vorgetragen, der diese über ihre Bedingungen erfasst. Sich autonom entfalten zu können ist charakteristisches Element moderner Rechtsordnungen, deren „konstitutives Prinzip“ die Freiheit ist – im Sinne einer gleichen Freiheit aller Rechtssubjekte. Aufbauend darauf wird in aller Kürze dargelegt, in welchen Hinsichten SOGIESC-Freiheiten durch das Recht unzulässige, das heißt, nicht zu legitimierende Beschränkungen erfahren und wie Abhilfe zu schaffen sein könnte.- Organisation(en)
- Institut für Rechtsphilosophie, Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities, Forschungszentrum Religion and Transformation
- Seiten
- 197-207
- Publikationsdatum
- 01-2023
- ÖFOS 2012
- 504014 Gender Studies, 603117 Rechtsphilosophie, 505011 Menschenrechte
- Link zum Portal
- https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/5e6d890d-256b-45fb-b4d4-a59d004150bb