Pionierin fern der Heimat

Autor(en)
Linda Erker
Abstrakt

Im März 2020 demonstrierten in Chile Hunderttausende gegen die politischen Missstände im Land. Die spanische Zeitung El País veröffentlichte eine Bilderserie aus Santiago de Chile und schrieb: „Die Aktivistinnen haben die Namen der Denkmäler durch die von Frauen ersetzt, die den feministischen Kampf in Chile inspiriert haben, wie die in Österreich geborene Wissenschaftlerin Grete Mostny.“
Wer war diese Frau? Wie wurde sie zur gefeierten chilenischen Forscherin? 1914 in eine wohlhabende jüdische Unternehmerfamilie in Linz geboren, ging Grete Mostny 1933 nach Wien, um an der Universität Wien Archäologie zu studieren. Sie sog auf, was das Fach zu bieten hatte: eine interdisziplinäre Verschränkung aus Afrikanistik, Anthropologie, Ethnologie, Orientalistik und Urgeschichte. Diese Interdisziplinarität prägte Mostnys Forschungen ein Leben lang. Ihr Berufswunsch war, Wissenschaftlerin zu werden; zugleich war klar, dass sie es als Frau im androzentrischen Unibetrieb Österreichs schwer haben würde: Bis dahin war noch keine Frau zur ordentlichen Professorin ernannt worden.

Organisation(en)
Institut für Zeitgeschichte
Journal
NU - Jüdisches Magazin für Politik und Kultur
Seiten
44–45
Anzahl der Seiten
2
Publikationsdatum
2021
ÖFOS 2012
601022 Zeitgeschichte, 601016 Österreichische Geschichte, 601023 Globalgeschichte, 601028 Geschlechtergeschichte
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/pionierin-fern-der-heimat(523cb13a-f930-484b-b508-273e5fc2246b).html