Intersektionale (mehrdimensionale) Diskriminierung

Autor(en)
Elisabeth Holzleithner
Abstrakt

Das Antidiskriminierungsrecht hat zum Ziel, Benachteiligungen aus verpönten Gründen hintanzuhalten – nämlich Benachteiligungen, die auf bestimmten Kategorien der Identifikation beruhen. Wer sich mit Blick auf vom Recht anerkannte Kategorien als diskriminiert erachtet, soll dies rechtlich geltend machen können. Zunehmend setzt sich nun die Einsicht durch, dass Diskriminierung sehr häufig nicht nur auf einer Kategorie, sondern auf (dem Zusammenwirken von) mehreren Kategorien beruht. In den Fokus rücken somit Konstellationen, in denen mehr als eine Diskriminierungskategorie im Spiel ist – und es werden Personen adressiert, die von mehr als einer Diskriminierungskategorie betroffen sind. Diese Problematik kann ganz allgemein mit dem Begriff der mehrdimensionalen Diskriminierung erfasst werden; im EU-Recht ist typischerweise von Mehrfachdiskriminierung die Rede. Speziell mit Blick auf das synergistische Zusammenwirken von Kategorien wird von intersektionaler Diskriminierung gesprochen. Die zentrale Frage für das Antidiskriminierungsrecht lautet in diesem Zusammenhang: Wie können die Diskriminierungen derjenigen, die Benachteiligungen aus (Konglomeraten von) mehreren Gründen unterliegen, wahrnehmbar gemacht, und wie kann bestmögliche Abhilfe geschaffen werden?

Organisation(en)
Institut für Rechtsphilosophie, Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities, Forschungszentrum Religion and Transformation
Seiten
543-594
Anzahl der Seiten
52
Publikationsdatum
12-2021
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
505033 Antidiskriminierungsrecht, 505006 Grundrechte, 505016 Rechtstheorie, 504014 Gender Studies
Link zum Portal
https://ucris.univie.ac.at/portal/de/publications/intersektionale-mehrdimensionale-diskriminierung(50e8a29a-4626-44e1-8f0b-f01e90388baa).html