Into the Chthulucene

Autor(en)
Stephan Trinkaus
Abstrakt

Dieser Beitrag versucht sich an einer Destabilisierung des Wissens als gesi-cherter und verfügbarer Ressource des Handelns und schlägt stattdessen vor, Wissen als Teilnahme an der Welt, als Verantworten dieser Teilnahme zu ver-stehen. Wir verfügen nicht, das wäre die Voraussetzung, die dieser Aufsatz mit dem feministischen Materialismus Karen Barads teilt, über ein Wissen von der Welt. Wissen ist Teil der off enen Prozessualität des Werdens der Welt selbst. Insofern geht es nicht auf in den traditionellen Gegenüberstellungen von Geist und Materie, Zeichen und Welt, Epistemologie und Ontologie, Fik-tion und Faktizität. Wir haben gerade im letzten Jahr viel von der Unterschei-dung zwischen Faktischem und Postfaktischem gehört. Ich denke, es ist an der Zeit, an der Welt auf eine Weise teilzunehmen, die diese Unterscheidung unterläuft. Das Problem ist hier vielleicht weniger, dass der Faschismus, der uns derzeit heimzusuchen droht, ein Angriff auf die Tatsächlichkeit unserer Welt ist, als dass er in der Vorstellung einer faktischen Gegebenheit der Welt immer schon angelegt ist. In diesem Sinne möchte ich hier drei Modelle auf-greifen, die eine solche »nichtfaktische« Teilnahme ermöglichen könnten, um bei Donna Haraways Vorschlag zu enden, bei dieser Gefahr und dieser Chan-ce einer monströsen Heimsuchung zu verweilen, die sie das » Chthulucene« genannt hat.

Organisation(en)
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
DOI
https://doi.org/10.1515/9783839436981-005
Publikationsdatum
2017
ÖFOS 2012
605004 Kulturwissenschaft, 603124 Wissenschaftstheorie
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/2f0811f3-7a05-4b81-a948-27809b059567