Demografischer Tsunami“ und „Willkommenskultur für Ungeborene“

Autor(en)
Judith Goetz, Swantje Höft, Livia Olah, Andrea Peto
Abstrakt

Die EU stand in jüngster Zeit vor erheblichen demografischen Herausforderungen und dies wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Der Beitrag analysiert daher, warum und wie demografische Diskurse von illiberalen, rechten und konservativen Kräften übernommen wurden. Anhand von Twitter-Postings von Mitgliedern und politischen Parteien des Europäischen Parlaments zwischen 2015 und 2021 wird untersucht, i) wer die Hauptakteur*innen in Hinblick auf die Interpretation demografischer Trends sind, ii) welche Themen sie diskutieren und welche Erklärungsrahmen sie verwenden. Eine kritische Diskursanalyse dient dabei als analytisches Werkzeug. Somit ergänzt die vorliegende Studie den aktuellen Forschungsstand und präsentiert die erste quantitative Analyse historischer Twitter-Daten im Bereich demografiepolitischer Diskurse. Dabei zeigen die wichtigsten Ergebnisse der Twitter-Analyse: Die EU-Institutionen sind sich bewusst, dass der demografische Wandel in erster Linie durch die Bevölkerungsalterung, Migration und niedrige Geburtenraten verursacht wird. Zwar besteht unter allen EU-Akteur*innen Einigkeit darüber, dass die Bevölkerungsalterung eine große demografische Herausforderung darstellt, andere Trends hingegen bleiben nach wie vor umstritten oder werden nur vage erwähnt.

Organisation(en)
Institut für Geschichte, Institut für Internationale Entwicklung
Externe Organisation(en)
Stockholm University, Central European University Vienna
Journal
ZRex
Band
3
Seiten
242-256
Anzahl der Seiten
15
ISSN
2701-9624
DOI
https://doi.org/10.3224/zrex.v3i2.06
Publikationsdatum
2023
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
506008 Konfliktforschung, 504014 Gender Studies
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/demografischer-tsunami-und-willkommenskultur-fur-ungeborene(27c79533-4c11-4cc8-afa0-54a765a2571d).html