Genderasymmetrien - (k)eine aktuelle Frage fachdidaktischer Forschung?

Autor(en)
Ilse Bartosch
Abstrakt

Während in der deutschen physikdidaktischen Forschung in den 90er Jahren, die Frage nach den Asymmetrien in Interesse und Leistung zwischen Mädchen und Jungen ein Aspekt vieler Publikationen war, ist sie heute an den Rand gerückt. Das Problem ist aber keineswegs verschwunden, vielmehr scheint sich die Komplexität der Fragestellung dem Mainstream quantitativer empirischer Forschung zu entziehen. Als zentrale Ursache der Asymmetrien wird heute die maskuline Kultur des wissenschaftlichen Fachs gesehen, die auch das Schulfach prägt. Um die Frage zu entschlüsseln, wie diese maskuline Kultur im Physikunterricht in Szene gesetzt wird, eignen sich ethnographische Methoden, denen sich in den letzten Jahren die erziehungswissenschaftliche Forschung vermehrt zugewandt hat. Theoretisch lässt sich neues Licht in die Sache bringen, wenn man das Geschlechterthema aus der NOS-Perspektive beleuchtet, sowie das Konzept der Alltagsphantasien einbezieht. Dann wird deutlich, wie Physiklernen mit Geschlechterstereotypen aufgeladen wird und Mädchen wie Jungen tiefes Verstehen erschwert.

Organisation(en)
Band
Band 32
Seiten
95-97
Anzahl der Seiten
3
Publikationsdatum
2012
ÖFOS 2012
503013 Fachdidaktik Naturwissenschaften
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/0e4c37e3-c347-45e7-83e6-74bdecaed594