Eine Frage der Moral

Autor(en)
Elisabeth Holzleithner
Abstrakt

In der Kindheit setzen Geschichten mit einem "Es war einmal" an und enden mit einer Moral. Später dann, wenn wir erwachsen werden, lesen und hören wir immer öfter Geschichten, die gänzlich ohne auskommen - solche, wo sich die Moral unterwegs verabschiedet hat oder nie vorhanden war. In der Literatur machen sich die un- und amoralischen Heldinnen und Helden blendend. Im Alltag sind wir es gewöhnt, dass die Handlungen unseres politischen Personals als "strafrechtlich nicht relevant, aber moralisch bedenklich" qualifiziert werden.

Sprechen wir über die Moral, dann sprechen wir meistens über ihre völlige Abwesenheit. Die Moral, pur, im positiven Sinn, taugt nicht für die Dinnerparty, ihr haftet etwas Staubiges, Gestriges an, mindestens ein Geruch von Kinderzimmer, Wilhelm Busch und Religionsunterricht - wo die Moral wohnt, ist es nicht weit zu Tugend und Anstand.

Wo sollen wir sie heute suchen gehen, abseits der Kinderzimmer und Beichtstühle, abseits der Märchen? Wo sind die Vorbilder, wo die Moralprediger? Wo die Regelwerke und Werte in der globalisierten, vernetzten Gegenwart? Eine Sendung auf der Suche nach der Moral in der ganzen Geschichte.

Gestaltung: Antonia Löffler

Organisation(en)
Institut für Rechtsphilosophie, Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities, Forschungszentrum Religion and Transformation
Publikationsdatum
06-2022
ÖFOS 2012
505051 Rechtsethik
Link zum Portal
https://ucris.univie.ac.at/portal/de/publications/eine-frage-der-moral(ae73ea2a-0f07-4232-b435-ba645beb5ff9).html